Das Haeckel-Kollegium auf Reisen
Einmal im Jahr bietet die Ernst-Haeckel-Schule interessierten Schülerinnen und Schülern ab der 10. Klasse eine Fahrt nach Krakau mit Besuch der Gedenkstätten Auschwitz an. Nun nutzte ein großer Teil der erwachsenen Haeckelianer das lange Wochenende um den 3. Oktober, um sich einen Eindruck zu verschaffen, was unsere Schülerinnen und Schüler dort erfahren.
Am Freitag besuchten wir die Salzmine Wieliczka. In dieser Mine stehen vielen langen und engen Gängen riesige Hallen und Grotten gegenüber, darunter die sich über 100 m unter der Erde befindliche, atemberaubende Hl.-Kinga-Kapelle, 50 m lang, 15 m breit und 12 m hoch.
Samstag ging es dann zum eigentlichen Grund der Fahrt, wir besuchten die Gedenkstätten in Auschwitz, das Stammlager und das Lager Birkenau. Bei passendem Wetter, windig und regnerisch, erliefen wir mehrere Stunden lang den Ort, der wie kein anderer für das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte steht. Es war in jeder Hinsicht eine körperliche und emotionale Herausforderung, und doch ist es so wichtig, sich dieser zu stellen, ganz im Sinne der Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano, die bei ihren unzähligen Besuchen an deutschen Schulen den Jugendlichen stets sagte: „Ihr tragt überhaupt keine Schuld daran, was damals geschah. Aber ihr macht euch schuldig, wenn ihr nichts über diese Zeit wissen wollt.“
Den Sonntag verbrachten wir dann in Krakau und besuchten bei einer Stadtführung viele Sehenswürdigkeiten: das mittelalterliche Zentrum mit dem Rynek (der historische Marktplatz), den alten Tuchhallen und der Marienkirche, das alte jüdische Viertel Kazimierz, den Wawel mit Burganlage und Kathedrale sowie die Universität, an der der große und feierliche Einzug der Professoren in traditionellen Gewändern zum Beginn des Studienjahrs stattfand – eine Tradition, deren Einführung an der Ernst-Haeckel-Schule auch mal zu überlegen wäre. Nach einem abendlichen klassischen Konzert und einer kleinen improvisierten Geburtstagsfeier ging es am nächsten Tag, vollgepackt mit wahnsinnig vielen Eindrücken, zurück nach Berlin.
Und allen unseren Schülerinnen und Schülern können wir nur empfehlen: nutzt die Gelegenheit für diese Fahrt und die Möglichkeit, Geschichte so erfahren zu können.
Am Donnerstag, 29. Juni unternahmen der Leistungskurs Politik sowie beide Leistungskurse Geschichte des 12. Jahrgangs in Begleitung ihrer Lehrkräfte, Herr Guth, Frau Liebau und Herr Schwarzkopf, einen Ausflug zur Bundeswehr nach Geltow. Vor Ort standen ein Vortrag zur Arbeit der Bundeswehr im Einsatzführungskommando, ein Mittagessen und schließlich die Besichtigung der Gedenkstätte „Wald der Erinnerung“ auf dem Programm. Die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer hatten eine Menge Fragen im Gepäck, die sie im Rahmen der Veranstaltung stellen konnten.
Lesen Sie hier die Eindrücke einzelner TeilnehmerInnen:
„Ich fand es gut, dass die Angehörigen der Bundeswehr sehr offen und ehrlich zu uns waren. Es wurde probiert, jede Frage zu beantworten und kritischen Fragen wurde nicht ausgewichen. Es war nett, dass sie uns zum Essen eingeladen haben, welches sehr lecker war.“ (Kevin K.)
„Ich finde es […] gut, dass wir uns vor dem Ausflug mit dem Thema beschäftigt haben, sodass wir auch Fragen hatten. Dennoch finde ich, dass wir [zum Abschluss noch] etwas Zeit hätten bekommen sollten um selbst die Gedenkstätte erkunden zu können.“ (Anna Z.)
„Besonders gut hat mir der Vortrag und das anschließende ‚Interview‘ gefallen, da der Pressesprecher, M. Carlsson sehr offen und ehrlich mit uns umgegangen ist. Anzumerken ist, dass der Friedwald aufgrund seiner traurigen Geschichte(n) nicht für jede/n etwas sein könnte, da es relativ emotional war. Dennoch ist es eine schöne Weise, Tote zu ehren.“ (Eda K.)
„Meiner Meinung nach war die Exkursion sehr gelungen und interessant. Man hat nicht nur Informationen über den Beruf bekommen, sondern auch persönlichere Einblicke. Ich hätte es aber, sehr befürwortet, wenn wir mit einem (jungen) Jugendoffizier ebenfalls hätten reden können.“ (John L.)
„Am meisten hat mich die Führung zur Gedenkstätte für die verstorbenen Soldaten beeindruckt, da wir so nochmals einen genaueren Überblick über die genauen Todesumstände erhalten haben. Am wenigsten hat mir der Vortrag des Oberstleutnants M. Carlsson gefallen, da er sehr einseitig über den Ukraine-Konflikt berichtet hat.“ (Anna M.)
Der Zeitraum des diesjährigen STADTRADELNS lag in diesem Jahr vom 1. bis zum 21. Juni. In diesem Zeitraum legte das Team der Ernst-Haeckel-Schule sensationelle 4716 km mit dem Rad zurück. Wir belegten damit innerhalb Berlins Platz 273 und lagen im oberen Drittel des Gesamtrankings. Unser Team bestand aus 20 radelnden Lehrerinnen und Lehrern, einigen engagierten Schülern sowie zwei der Schule wohlgesonnenen Unterstützenden. Die Spitzenreiterin erradelte ganz allein fast 530 km.
Chapeau und bis nächstes Jahr!
Am Mittwoch, dem 28.06.2023 besuchten Schülerinnen und Schüler des neunten Jahrgangs unserer Schule die Ausbildungsmesse "Vocatium".
Am 07.06.2023 war der WPU-Kurs Geschichte des 11. Jahrgangs mit seinem Lehrer Herrn Peper in der W. Michael Blumenthal Akademie des Jüdischen Museums Berlin.
Dort haben wir unter der Anleitung dreier sehr kompetenter Mitarbeiter einen Workshop zum Thema „Deutsch-Jüdische Geschichte“ absolviert.
In drei Gruppen erarbeiteten wir uns einen Vormittag lang ,anhand dreier Biografien, vielfältige Informationen zum Thema. Die umfassende Archivsammlung der Akademie stammt überwiegend von Angehörigen verstorbener Juden. So auch die Hinterlassenschaften (z.B. Militärpass, Universitätsabschlüsse, Fotos etc.) von Ernst Rosenthal. Er kämpfte als junger Medizinstudent im Ersten Weltkrieg, erwarb nach dem Krieg eine Zulassung als Arzt in Chemnitz und wurde nach der Machtergreifung Hitlers 1933 zunehmend entrechtet. Glücklicherweise gelang ihm 1936 die Emigration in die USA.
Dies war nur ein Beispiel für die Möglichkeit , mithilfe der umfangreichen und authentischen Quellen, tiefer in die Geschichte des 20. Jahrhunderts einzutauchen.
Eine abschließende Gesprächsrunde zu den Erfahrungen in der Gruppenarbeit rundete den gelungenen Exkursionstag ab.
Euer WPU-Kurs- Geschichte, Klasse 11